Können Frauen wirklich schlechter einparken als Männer? Stimmt es, dass Frauen im Grunde prüde sind und Männer ihren Sexdrang nicht kontrollieren können? Das Buch «Wissenschaft ist weiblich» enthält 24 Essays mit Theorien einer neuen Generation von Forschenden, die diesen und weiteren Klischees nachgehen und mit einem weitaus weniger sexistischen Ansatz Möglichkeiten aufzeigen, wie die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern überwunden werden kann.
Die Essays sind ergänzt mit vielen anschaulichen Zeichnungen und erinnern in ihrer Machart und Radikalität an die Bücher der schwedischen Comiczeichnerin Liv Strömquist. Die Themen sind vielfältig gewählt, die Theorien nachvollziehbar erklärt und nach der Lektüre kann man noch weniger verstehen, warum die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern so in Stein gemeisselt zu sein scheint. Aufgrund seiner Komplexität und der Wissenschaftssprache, in der das Buch geschrieben ist, richtet es sich eher an (junge) Erwachsene als an Teenager. Mélanie Gerber

