«Mama, warum weinen wir?», fragt Mario seine Mutter. Darauf hat die Mutter mehrere Erklärungen: «Wir weinen, weil wir traurig sind. Wir weinen, weil wir manchmal nicht die richtigen Worte finden. Oder wir weinen, weil alle Verletzungen weh tun, aussen im Körper oder tief in ihm drinnen.» Auf allen Bildern ist die Mutter zu sehen, als sie noch ein Kind war. Sie spricht also von sich und ihren Erfahrungen.
Mit diesen persönlichen Antworten der Mutter wird die Nähe zu ihrem kleinen Sohn spürbar. Es gelingt ihr, kurze, aber für das Kind verständliche und berührende Gründe für Kummer und Freude zu geben. Für Mario ist es wichtig, zu hören, wie Empfindungen in Worten ausgedrückt werden können, damit er sich in seiner Gefühlswelt zurechtfinden kann. Dazu dienen auch die über zwei Doppelseiten laufenden Bilder, die dem Jungen auf der visuellen Ebene helfen, eine Türe zu sich selbst zu öffnen. Die zarten Farben und die Wahl der Motive passen vortrefflich zu den kleinen und grossen Tränen. Marcella Danelli
