Als das Hochwasser kommt, bleibt Jona ganz allein im Hochhaus zurück. Die Büros sind leer, der Strom ist aus, Papa ist weg. Jona versucht vom Dach aus, auf sich aufmerksam zu machen, sucht nach Essen und Trinken, wäscht ihre Unterhose. Aus einem Gummihandschuh bastelt sie sich eine Puppe, mit der sie reden kann, und die Menschen auf den eingesammelten Fotos leisten ihr Gesellschaft beim Warten auf Rettung.
Mit «Ich bin hier!» hat Joke van Leeuwen eine moderne Robinsonade geschrieben, die eine mutige und kluge Halbwaise ins Zentrum stellt. Traurig und unvorstellbar ist die Tatsache, dass der Vater sein Kind im evakuierten Gebäude zurücklässt, beeindruckend, wie gut das Mädchen sich mit der schrecklichen Situation arrangiert. Stichwort: Resilienz! Van Leeuwens Zeichnungen und handschriftliche Notizen sind lustig und nehmen der Handlung etwas von ihrer Tragik. Sowohl in den Illustrationen wie im Text nimmt die Autorin eine konsequent kindliche Perspektive ein, die überzeugt. Sandra Dettwyler