Der elfjährige Bent hat es nicht leicht, seit sein Vater die Familie verlassen hat. Zum Glück hat er seinen besten Freund Juri, dem er vertrauen kann. Juri ist waghalsig und erfindet immer neue Mutproben, die Bent schon länger nicht mehr geheuer sind. Doch als Juri sich unerwartet mit dem neuen Schüler Finn anfreundet, lässt Bent sich auf ein Abenteuer ein, das für einen von ihnen lebensgefährlich wird.
Was genau passiert ist, wird durch Zeitsprünge und Rückblenden aus Bents Perspektive erst am Ende aufgelöst. Die Sprache selbst ist eindringlich und atemlos, und lyrische Passagen kontrastieren das psychologisch komplexe Geschehen. Bent mobbt Finn, Juri mobbt Bent noch mehr, wobei die Ambivalenz der Figuren kaum auszuhalten ist. Die Freundschaft erscheint so in einem immer dunkleren Licht und hat etwas von einem Psychothriller, was man von Titel und Einstufung weniger erwarten würde. Der raffiniert orchestrierte Kinderroman erzeugt nicht nur Spannung, sondern beweist auch Tiefe. Alexia Panagiotidis

