Australien, 1965. Der 13-jährige Charlie folgt Jasper Jones, dem Aussenseiter der kleinen Minenstadt Corrigan, in die Nacht hinaus, weil dieser ihn um Hilfe gebeten hat. Charlie ist voller Angst, aber auch voller Abenteuerlust. Doch ob er Jasper auch gefolgt wäre, wenn er gewusst hätte, welches Geheimnis ihn im Busch erwarten würde?
„Jasper Jones“ ist ein herausragender Bildungs- und Entwicklungsroman und gleichzeitig eine Hommage an „Wer die Nachtigall stört“ und „die Abenteuer von Huckleberry Finn“. Trotz einiger weitschweifiger Passagen überzeugt das Buch durch einen sorgfältigen Aufbau. Bemerkenswert ist das Sprachgefühl des australischen Autors. Das zeigt sich besonders in witzigen Dialogen zwischen Charlie und dessen Freund Jeffrey. Die Jungs, mit ihren gegensätzlichen, aber liebenswerten Charakteren wachsen einem ans Herz. Ein Roman, in dem es nicht nur um die Aufklärung eines Verbrechens und um unterschwelligen Rassismus geht, sondern auch um eine aufkeimende Liebe. Béatrice Wälti

