Hanna kommt neu in Josefins Klasse und fällt schon am ersten Tag auf. Ohne Schirm und scheinbar gleichgültig läuft sie durch den starken Regen. In der Schule legt sie sich auf ihr Buch, das sie wie ein Haus mit sich trägt, und reagiert kaum auf ihren Namen. Sie bemüht sich um eine Freundschaft mit Josefin, die zwar pflichtbewusst ist, aber nur angerufen wird, wenn sonst niemand Zeit hat. Hanna konfrontiert sie mit ihrem Aussenseitertum und Josefin wächst über sich hinaus, während sie Hanna an ihrem Familienleben teilhaben lässt, das diese so vermisst.
Was genau mit Hanna und ihrer Familie nicht stimmt, wird durch Josefins psychologisch und kriminologisch geschärften Blick eingefangen und in eine Sprache gegossen, die durch das literarische Experimentieren mit Wörtern und Bildern an Herta Müllers Schreiben erinnert. Diese Sprache vermag Wahrnehmungen und Gefühle zu transportieren, auch wenn diese so schwierig wie Hannas Regenschauer zu durchschauen sind, wenn sie sich zu Tränen formen. Alexia Panagiotidis

