Das Telefon in der Birke

Mit «lalala», «nicht denken nicht denken nicht denken» und «will nicht kann nicht werde nicht» versucht Ayla die schlimmen Erinnerungen, überwältigende Gefühle und schmerzende Worte von sich fernzuhalten. Seit das alte Telefon in ihrer Birke steht, kann sie beobachten, wie wildfremde Menschen mit Verstorbenen sprechen. Bis Ayla auch so weit ist, dauert es noch eine Weile.

Bald ist einem beim Lesen klar, dass Aylas Freundin tot ist. Allerdings taucht das Wort «starb» erst auf Seite 167 zum ersten Mal auf. Es steht denn auch ganz allein auf dieser Seite, wie auch gesamthaft immer nur etwa ein Drittel einer Seite bedruckt ist. Es bleibt viel Platz für eigene Gedanken. Die Idee mit dem nicht angeschlossenen Telefon entspricht einem real existierenden «Windtelefon» in Japan, über das Menschen aus dem ganzen Land mit verstorbenen oder vermissten Menschen sprechen. Davon inspiriert hat Alison McGhee eine herzerwärmende Geschichte über Trauer und «bleibende Verbundenheit» geschrieben. Sandra Dettwyler

Titel Das Telefon in der Birke
Autor:innen McGhee, Alison
Kollation A. d. Engl. v. B. Kollmann, geb., 208 S.
Verlag, Jahr dtv Reihe Hanser , 2025
ISBN 978-3-423-64126-5
Kategorie Belletristik
Schlagwort Freundschaft / Tod
Alter ab 10
Bewertung
Rezension publiziert 19.04.2025