«Es ist doch immer die Frage, wie du damit umgehst, was du daraus machst», sagt sein herrlich normaler Freund Robin zu Karli, als dieser sich über ein Zuviel an Diversity beschwert. Sein Vater sitzt im Rollstuhl und seine XXL-Mutter will mit ihren Erfindungen die Welt seines Paps verbessern, indem sie «Klette» baut: einen Rolli, der hinter dem Rolli herfährt, falls der erste kaputtgehen sollte. Das i-Tüpfelchen ist der extravagante Helmut, der nicht weiss, ob er Onkel oder Tante sein möchte. Als das Mädchen, das Karli gern hat, auch noch gehörlos ist, reicht es ihm. Er will nicht der pinke Frosch unter lauter Lurchen sein. Doch bald muss Karli sich der Frage stellen, was wirklich normal ist.
Der Autorin gelingt ein frech-schräger Roman über viele Tabuthemen. Dank eines erfrischenden Schreibstils und verdrehtem Humor erzeugt die tiefgründige und hintersinnige Story einen Sog, dem man schwer widerstehen kann und der kluge Denkanstösse gibt. Ausgezeichnet mit dem Hamburger Literaturpreis. Christina Weirich

