Theos Tag ist durchstrukturiert: Tanz, Judo, Yoga, Rechnen, Gesang und Schwertkampf. Aber wenn seine Nanny, Frau Beinhaar, ein Mittagsschläfchen macht, öffnet er leise das Fenster und steigt über den Baum hinaus in den Garten. Von dort führt ein abenteuerlicher, gefährlicher Weg direkt in die Urzeit voller Mammuts, Säbelzahnkaninchen, Dinosaurier und Zotteltaler. Niemand darf etwas davon wissen. Doch Ada will er alles erzählen, denn sie liebt gefährliche Geschichten.
Das Buch irritiert und fasziniert zugleich. Augenfällig sind die Farbgebung (schwarz/orange) und die comicähnliche Erzählform aus Theos Sicht: mit Text versehene Vignetten. Da steckt aber noch etliches zwischen den Zeilen, das man erst auf den Bildern entdeckt: seine behinderte Schwester Ada, der Wohlstand, die Überwachung durch Kameras, die Einsamkeit, die Abwesenheit der Eltern und die Suche nach sozialen Kontakten. Ein geheimnisvolles Buch mit überzeugendem Wechsel zwischen Realität und Fiktion. Katharina Siegenthaler