Melda ist türkisch und bedeutet jung. Als Name ist das Wort aussergewöhnlich, aber leicht auszusprechen, darum heisst die junge Frau so.
Die 18-Jährige Melda muss einige Herausforderungen meistern. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin, wo sie geboren wurde, und besitzt den deutschen Pass. Sie denkt deutsch, hat deutsche Freunde und fühlt sich trotzdem als Türkin. Sie ist ihrer Verwandtschaft verbunden und will dennoch selbständig entscheiden und alleine wohnen, wie das ihre deutschen Altersgenossen auch tun. Die Protagonistin berichtet vom Spagat, den sie als Migrantin täglich leistet: Hin- und hergerissen zwischen ihrer Tradition, ihrer Religion und der westlichen Kultur. Der Text liest sich authentisch. Er wirkt, als ob Melda vor den Lesenden sitzen und erzählen würde. Das ist interessant und lebendig, bringt jedoch einige Doppelungen sowie einen etwas ausschweifenden Erzählstil mit sich. Als Erfahrungsbericht einer jungen Migrantin aber empfehlenswert. Katharina Wagner

