In einer Gruppe von Zicklein – quietschfidel und übermütig sind sie alle – widerspiegeln Kosenamen ihre Individualität, und so toben unter anderen «Schmiege-Ziege» und «Siege-Ziege» miteinander, wachsam beobachtet von den älteren Ziegen. Unverhofft wird auf einmal aus der hüpfenden «Biege-Ziege» eine fliegende Ziege, was ihr zwar viel Spass bereitet, sie aber auch vor ein Dilemma stellt, weil sie mit dieser einzigartigen Fähigkeit nun plötzlich als Angeberin bezeichnet wird: Möchte sie weiterhin zur Gruppe gehören und ist sie bereit, dafür sich selbst zu verleugnen?
Einmal mehr gelingt es Kathrin Schärer mit unverwechselbarem Pinselstrich, die Charaktere der tierischen Protagonisten hervorzuheben. Gekonnt vervollständigen ihre grossflächigen Illustrationen in Pastelltönen die Rahmenhandlung. Die Geschichte über Gruppendruck und den Mut, den es braucht, um für sich selbst einzustehen, eignet sich dank der kurzen Texte sowohl für Erstlesende als auch zum Vorlesen und Weiterfantasieren. Nina Meister
