Der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann war ein prominenter Gegner Hitlers. Nach einem kritischen Vortrag 1933 wurde eine Schutzhaft gegen ihn erlassen. Er befand sich jedoch bereits im Exil; zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Diese Ereignisse lässt der Autor während seiner Deutschlandreise 1949 Revue passieren. Anlass ist die Verleihung des Goethe-Preises, den Mann entgegennehmen will, obwohl er von einigen als Judenfreund beschimpft wird.
Die Graphic Novel zeigt die verschiedenen Reise-Stationen, die durch Flashbacks und die Erlebnisse seines Sohnes, Klaus Mann, pausiert werden. Die Rückblenden heben sich farblich von der aktuellen Reiseerzählung ab und wirken kalt, da sie in blassen Grün-, Gelb- und Grautönen gehalten sind. Dies entspricht dem Kontext der Machtergreifung Hitlers. Die unbeschwerten Kindheitserinnerungen von Klaus Mann hingegen sind in Pastelltönen gezeichnet und kontrastieren so die Geschichte, die das Klima der Nachkriegszeit kritisch darstellt. Alexia Panagiotidis

