Lena freut sich auf das Fussballtraining mit dem neuen Trainer Charly, der die Mannschaft fördert. Doch beim Training streicht er den Spielerinnen ungefragt über den Rücken, umarmt sie. Dabei fühlen sich die jungen Frauen unwohl, wissen nicht, wie sie sich in dieser Situation verhalten müssen. Charly lotet die Grenzen aus, was im sexuellen Missbrauch von Lena gipfelt. Die traumatisierte Lena schafft es nicht, sich bei vertrauten Personen Hilfe zu holen. Darunter leidet die Beziehung zu Tim, Lenas Freund. Er verliert den Zugang zu ihr, da sie sich in sich zurückzieht. Endlich findet sie den Weg zu einer Psychologin.
Für das Buch hat der Autor mit Betroffenen verschiedenster Sportarten gesprochen, zeigt auf, wie geschickt der Täter ein Abhängigkeitsverhältnis ausnutzt. Die Protagonistin fühlt sich durch das Verhalten des Trainers oft unbehaglich. Sie schweigt aus Scham. Einfühlsam thematisiert dieser wichtige Roman die vielen Arten sexualisierter Gewalt, macht Mut, darüber zu sprechen. Martina Friedrich

