Kariburegel Nummer 1 heisst: «Erst zuhören, dann handeln.» Elsie ist verdattert: Der ausgestopfte Karibukopf, den ihr Onkel Jens vererbt hat, kann reden! Das Karibu weiss viel und hat für vieles lebenskluge Ratschläge. Elsie ist dankbar, denn im Moment läuft gar nichts rund: Mama ist weg, die grosse Schwester trifft sich mit dubiosen Kerlen, die Schulkameradinnen schneiden sie und Papa ist konstant in der Wohnung der Nachbarin. Mister Karibu – so will er genannt werden – erklärt sich zu Elsies Life-Coach für alle Lebenslagen. Das ist gut so, denn Elsie – fest entschlossen, ihre Sorgen aktiv anzugehen – ist neugierig und voreilig im Urteilen.
Schwungvoll wird die Geschichte mit dem sprechenden Karibu vorangetrieben, begleitet von amüsanten Schwarz-Weiss-Skizzen. Die 10-jährige Elsie wird von fast allen Problemen befreit. Bis am Schluss erfährt man aber nicht, warum Mama verschwunden ist, und der zwar witzige Wortwechsel mit dem imaginären Beistand wirkt oft unglaubwürdig. Katharina Kellerhals

