Zehn brauchen Platz im Bett, doch dem Fleckenhuhn ist es zu eng. «Rückt mal ein Stück!» Der Löwe fällt raus und noch immer passt es dem Huhn nicht. Wieder findet ein Rücken statt, die Kuh fällt raus, die Katze, das Schaf. Endlich hat das Huhn das Bett für sich allein, doch auch so ist das Federvieh nicht zufrieden.
Manchen Eltern mit Kleinkind mag die Situation bekannt vorkommen. Besonders an der simplen Geschichte ist, dass verkürzte Seiten umgeblättert werden müssen, damit man sieht, wie geplumpst, gerutscht, geflogen wird. Wie bei einem Gedicht reiht sich Strophe an Strophe, es gibt Wiederholungen, Reime, und nur die Laute der Tiere unterscheiden sich. Guilherme Karsten verwendet kräftige, leuchtende Farben, den Tieren verleiht er sehr charakteristische und menschliche Züge. Grandios die Mimik, wenn eines der lesenden oder schlummernden Tiere seinen Platz im Bett verliert und auf dem Teppich landet. Gehört als Gute-Nacht-Geschichte neben jedes Familienbett. Sandra Dettwyler

