Silas wächst mit einem Begleiter namens Mittenwool auf, den nur er sehen kann. Er hört Stimmen Verstorbener, trägt seit einem Blitzschlag das Abbild einer Eiche auf dem Rücken und erinnert sich an die eigene Geburt. Mit seinem Vater, einem Schuster und begabten Fotografen, lebt er auf einer einsamen Farm in Ohio. Eines Nachts wird Pa von drei Reitern, Mitgliedern eines Geldfälscher-Rings, entführt. Silas soll daheim auf seine Rückkehr warten. Doch das Auftauchen eines seltsamen Ponys ist für ihn ein Zeichen, seinen Vater zu suchen.
Die Handlung spielt im Jahr 1860, kurz vor Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs. Die Faszination der Autorin für die Anfänge der Fotografie – Silas‘ Vater fertigt Ferrotypien an –, für Antiquitäten und die Spiritismus-Bewegung prägen das Buch. Das Eintauchen in diese Themen braucht etwas Zeit und esoterisch anmutende Elemente können irritieren. Dennoch nimmt man Anteil an Silas' Abenteuer, das trotz trauriger und teils auch brutaler Passagen hoffnungsvoll endet. Doris Lanz

